Ostdeutschland, Petromaskulinität und das Landleben

Die ostdeutsche Gesellschaft

Auf Zeit Online ist ein sehr lesenswertes Interview mit dem Soziologen David Begrich zu lesen. Es geht um die Sozialstrukturen im ländlichen Ostdeutschland und wie diese gegen ein Erstarken der AfD nutzen kann. Ich begegne an der Uni immer wieder Menschen die sich gerne engagieren möchten um im September bei der Landtagswahl das Schlimmste zu verhindern. Das wird nur mit Initiative abseits der Städte gehen. Die wenigsten haben jedoch eine Idee wie sie die Menschen dort erreichen können. David Begrich gibt hier wertvolle Hinweise.

Proteste gegen Rechtsextremismus: “Der wichtigste Ort der ostdeutschen Politik ist das Grillfest”
Um die AfD zu schwächen, müsse man Nichtwähler erreichen, sagt der Soziologe David Begrich. Besonders im Osten brauche es da auch unkonventionelle Methoden.

Pertromaskulinität

Das Buch der US-amerikanischen Politikwissenschaftlerin Cara Daggett, vertritt unter anderem die These, dass Vorstellungen von Männlichkeit eng gekoppelt ist an das Erdölzeitalter. Die körperliche Arbeit in den Fabriken des Fordismus vermittelte die Idee, dass Männer zwingend Energie in Form von Fleisch zu sich nehmen müssen ebenso wie ihr Statussymbol, das Auto, Energie in Form von Erdöl braucht. 

Dieser Lebensstil, der auf Petroenergie basiert, wird zunehmend problematisiert und entlädt sich kn Kulturkämpfen. In der Beschreibung des Verlages heißt es:

Fossile Energieträger sind mehr als eine Industrie, die gigantische Profite generiert und massiven Einfluss ausübt. Ihre Nutzung trägt in der engen Verflochtenheit mit unserer Art zu wirtschaften und zu leben auch zur Ausbildung einer männlichen Identität bei, die angesichts ihrer gegenwärtigen Krise zur kompensatorischen Gewalt gegen Geschlechteremanzipation und Klimagerechtigkeit führen kann.
Petromaskulinität
Matthes & Seitz Berlin - Während sich der Planet erwärmt, umarmen rechtspopulistische Parteien und Bewegungen im globalen Norden eine Mischung aus Klimaleugnung, Rassismus und Frauenhass. Anstatt die Phänomene getrennt zu…

Ach ja, das Landleben

Auf SZ Online habe ich eine lesenswerte Reportage gefunden über Menschen die aus der Stadt auf das Land gezogen sind, hier aber nicht wirklich angekommen sind. Besonders in der Corona-Pandemie waren die Städte wenig attraktiv und es zog junge Menschen in das ländliche Umland. Aber vom romantischen Traum des Lebens im Grünen bleibt in der Realität wenig übrig. Das Auto wird notwendig, die alten Freunde kommen nicht mal eben die halbe Stunde raus aus der Stadt um gemeinsame Zeit im Garten zu verbringen und in eine Dorfgemeinschaft nimmt auch nicht jede und jeden auf.

Wenn der Traum vom Dorfleben platzt
Viele junge Städter zieht es aufs Land. Nicht alle fühlen sich dort wohl. Von zweien, die ihre Entscheidung schnell bereut haben.

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